Energie- und Kosteneffizienz im Unternehmen

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Da der Unternehmensalltag nach wie vor stark von der Suche nach einer verlässlichen, bezahlbaren und möglichst nachhaltigen Energie- und Rohstoffversorgung bestimmt wird, haben die Stadt Waren (Müritz) und die Wirtschaftsförderung Mecklenburgische Seenplatte GmbH (WMSE) Unternehmen aus Stadt und Region Waren (Müritz) am 06.03.2023 von 9.30 bis 11.30 Uhr zu einer gemeinsamen Informationsveranstaltung ins Warener Haus des Gastes geladen.

Unter dem Titel „Impulse für ein kosteneffizientes und nachhaltiges Energiemanagement im Unternehmen“ präsentierten Arne Rakel (Technischer Berater der Landes- und Klimaschutzagentur M-V/ LEKA M-V) und Dirk Klein (Manager für Nachhaltigkeit und Digitalisierung Hotel- und Ferienanlage HAFFHUS GmbH) den rund 40 UnternehmerInnen vor Ort nützliche und umsetzbare Informationen zu einem nachhaltigen Energiemanagement im eigenen Betrieb.

Nach der Begrüßung durch Norbert Möller, Bürgermeister der Stadt Waren (Müritz) und Sabine Lauffer, Geschäftsführerin der WMSE, gab der erfahrene LEKA-Energieberater Rakel zunächst einen umfassenden Überblick über die Möglichkeiten für Unternehmen, durch Effizienzsteuerung und mit erneuerbaren Energien Verluste, Kosten und Emissionen zu senken. Von der Erfassung des Energieverbrauchs, der Identifizierung bzw. Verringerung der Verluste über die THG-Bilanzierung (klimarelevante Treibhausgase) spannte er den Bogen zu den Einsatzmöglichkeiten für erneuerbare Energiequellen inklusive Wasserstoff, unterschiedliche Speichersysteme für Strom und Wärme, den Einsatz von Elektromobilität im Unternehmen bis hin zu den Fragestellungen der Energieeffizienz von Dienstleistern, PPA-Energielieferverträgen (langfristige Energielieferverträge) und aktuellen Fördermöglichkeiten. Rakel betonte, dass bei allen anstehenden Anforderungen gerade Unternehmen nicht in Panik geraten sollten. Natürlich kann sich ein Unternehmen selbst mit der Frage nach effizienter und nachhaltiger Energieversorgung auseinandersetzen. Man sollte aber auch immer die Versorger und die Kommune einbeziehen, da es sich bei den anstehenden Herausforderungen auch um Fragen einer energetischen Infrastruktur handelt und damit um eine Standortfrage. Rakel verwies abschließend auch noch einmal darauf, dass die LEKA M-V im Rahmen der Kampagne MVeffizient Unternehmen kostenlos hinsichtlich Energieeffizienz, erneuerbaren Energien und E-Mobilität berät – vor Ort und in regelmäßigen Online-Stammtischen und -Veranstaltungen mit zahlreichen Beispielen erfolgreich umgesetzter Maßnahmen.

Sein Energiemanagement erfolgreich umgesetzt hat auch das HAFFHUS Ueckermünde. Dirk Klein, Nachhaltigkeits- und Digitalisierungsmanager der Hotelanlage HAFFHUS in Ueckermünde zeigte, was das Hotel seit 2017 angestoßen hat, um sich unabhängig von öffentlichen Netzen mit Wärme, Kälte und Strom zu versorgen – eigenständig und ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen. Im Zuge von Erweiterungs- und Modernisierungsmaßnahmen investierte das Unternehmen rund eine Million Euro allein in die Energietechnik. Eine 150-kW-Solaranlage auf 5 Dächern, BHKWs, Hackschnitzelheizung, Batteriespeicher, Wärmepumpe Wärme- und Kältespeicher, Frischwasserstationen und natürlich die vollständige Automatisierung der auf Sektor-Kopplung ausgelegten Anlage samt Monitoring für alle relevanten Bereiche steigern dauerhaft die Energieeffizienz des Hauses, sind Benchmark und ein klimapositives Zeichen für die gesamte Branche. Was laut Dirk Klein untrennbar verbunden ist mit einem Bewusstsein für ressourcenschonendes Handeln. Das im HAFFHUS gelebt wird – für das Unternehmen und für die Gäste. Positiver Nebeneffekt: die angebotenen Energierundgänge beispielsweise bringen zahlreiche Buchungen von Firmen, die ihre Veranstaltungen oft genau deswegen im HAFFHUS durchführen wollen.

Die Forderung nach mehr Bewusstsein für die energiepolitischen Aufgaben griff auch Sabine Lauffer mit ihrem Schlusswort und mit dem Dank für das Interesse der Teilnehmenden auf: „Wir müssen uns verändern, wollen wir die hoch gesteckten energetischen Ziele erreichen. Das ist eine Anforderung an jeden einzelnen. Die aber niemand allein umsetzen muss, sondern stets im Austausch und in Zusammenarbeit mit anderen. Wofür wir u.a. auch Veranstaltungen wie die heutige anbieten.“

Im Anschluss an die Impulsvorträge entspannte sich eine angeregte Diskussion unter den Teilnehmenden – inklusive des Interesses an einem vertiefenden Austausch mit den beiden Rednern und konkreten Beratungsanfragen. Dem die Wirtschaftsförderung MSE auch mit weiteren Terminen und Veranstaltungen zum Thema Energie nachkommt.

Bildmaterial zur Veranstaltung

 

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