Arbeitslosigkeit in MSE im Überblick
- Arbeitslose insgesamt: 11.976 (-312 zu 2.2023, +1.110 im Vergleich zu 3.2022)
- Arbeitslosenquote: 9,3 %
- Arbeitslose UkrainerInnen: 691
- Kurzarbeit: 8 Unternehmen für 22 Mitarbeitende
- Niedrigste Arbeitslosenquote: Neubrandenburg Umland (7,5 %),
- Höchste Arbeitslosenquote: Neubrandenburg (12.2 %)
Thomas Besse, Chef der Neubrandenburger Arbeitsagentur: „Trotz der wirtschaftlichen und geopolitischen Einflüsse haben die Vorboten der saisonalen Frühjahrsbelebung die Arbeitslosenzahlen im März – in der Seenplatte – wieder unter die 12.000-er Marke sinken lassen. Allerdings sind die Unternehmen weiterhin zurückhaltend bei der Neumeldung von Arbeitsstellen. Insbesondere die nun kräftig einsetzende Tourismussaison stimmt mich auch für die kommenden Monate zuversichtlich.“
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit im Landkreis der Mecklenburgischen Seenplatte gestiegen. „Grund ist vor allem die Betreuung geflüchteter Menschen aus der Ukraine in den Jobcentern, sagte Besse.
Die positive Entwicklung zeigt sich jedoch nicht allein an der Zahl gemeldeter Arbeitsstellen. „Bemerkenswert sind“, so Besse, „zwei Faktoren: der verringerte Zugang aus Erwerbstätigkeit in Arbeitslosigkeit (-64 oder 9%) und die gleichzeitig kräftig gewachsenen Abgänge aus der Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit im Vergleich zum Vormonat Februar (+279 oder 49%). Das zeigt: Die Betriebe halten ihr Personal und stellen zusätzlich ein.“
Gleichzeitig warnt Besse vor Euphorie und betont: „Unsere Daten unterstreichen, dass schon heute ein Großteil der offenen Stellen mit Fachkräften besetzt wird – und Langzeitarbeitslose können nur in einem geringen Maß davon profitieren. Und eine schnelle Umkehr dieser Situation zugunsten Langzeitarbeitsloser ist nicht zu erwarten. Damit ist und bleibt die Reduzierung von Langzeitarbeitslosigkeit – durch nachhaltige Qualifizierung und Integration in den Arbeitsmarkt – eines der Schwerpunktthemen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Auffällig ist, im Vergleich zum Februar 2023, dass einzig die jüngeren Arbeitslosen, und hier insbesondere die 15 bis unter 20-Jährigen, nicht von der saisonalen Entwicklung auf dem Seenplatte-Arbeitsmarkt profitieren konnten.
Nach aktuellen Hochrechnungen befanden sich im November 2022 noch 11 Mitarbeitende aus 5 Unternehmen in Kurzarbeit. „Das ist kein Vergleich zu den Höhepunkten während der Corona-Pandemie. Gerade während dieser Phasen hat die Kurzarbeit ihre Stärken ausgespielt, sie hat Beschäftigung gesichert und mögliche Arbeitslosigkeit verhindert. Davon profitieren wir heute: Ohne die Möglichkeit zu Kurzarbeit läge die Arbeitslosigkeit heute vermutlich höher. Auch das ist ein wichtiger Grund für die stabile Erholung am Arbeitsmarkt, die wir derzeit erleben“, sagt Besse.
Arbeitsmarktdaten für Geflüchtete aus der Ukraine
Bis Mitte März 2023 wurden 691 arbeitslose UkrainerInnen in den Jobcentern betreut (+ 6 zu 02.2023, + 682 zu 03.2022).
Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Personengruppen
Nach Personengruppen entwickelte sich die Arbeitslosigkeit recht unterschiedlich, allerdings waren bei allen Anstiege gegenüber dem Vorjahresmonat zu verzeichnen. Die Spanne der Veränderungen reicht im März von +2% bei Deutschen bis +118% bei Ausländern.
Gemeldete Arbeitsstellen
Im 1. Quartal 2023 wurden den Arbeitgeberservice-Teams der Arbeitsagentur und Jobcenter im Landkreis 1.369 sozialversicherungspflichtige Stellen gemeldet (-273 oder – 16,67 % zu Q1 2022, – 143 oder – 24,4% zu 02.2023). Besonders im verarbeitenden Gewerbe; im Gesundheits- und Sozialwesen; im Gastgewerbe; im Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen sowie im Gastgewerbe werden Mitarbeitende gesucht.
Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen ist auf 3.028 Stellen gestiegen (-213 zu 03.2022).
Die größte Nachfrage gab es im Februar aus den Bereichen: Baugewerbe (410 freie Stellen im Bestand), verarbeitendes Gewerbe (369), Gesundheits- und Sozialwesen (315); Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (312), Gastgewerbe (236).
Kostenfreie Arbeitgeber-Service-Rufnummer: 0800 4 5555 20.