Im Industriehafen Lubmin wurde am 11.12.2025 die erste großvolumige Wasserstoff-Pipeline Deutschlands vollständig mit Wasserstoff befüllt. Das Unternehmen GASCADE startete die Leitung, die auf einer Länge von rund 400 Kilometern von Lubmin über Brandenburg bis nach Bobbau in Sachsen-Anhalt verläuft.
„Mit der Initialbefüllung setzen wir heute ein klares Signal: Mecklenburg-Vorpommern ist bereit für Wasserstoff – unsere Infrastruktur steht“, so Ines Jesse, Staatsekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, vor Ort. „Damit bieten wir die besten Voraussetzungen für nachhaltige Wertschöpfung in unserem Land und schaffen die Grundlage für weitere Investitionen und industrielle Ansiedlungen. Das ist ein echter Standortvorteil. Lubmin wird zunehmend zu einem zentralen Energieknoten – als Energiehafen NordOst, als Importpunkt im Ostseeraum und als Standort für ein wachsendes Wasserstoff-Produktionscluster. Mecklenburg-Vorpommern ist damit ein Impulsgeber der deutschen und europäischen Wirtschaft.“
Die Pipeline schafft die Voraussetzungen, künftig grünen Wasserstoff aus heimischer Produktion und aus Importen über den Ostseeraum zu transportieren. Damit stärkt das Vorhaben die Rolle Lubmins im Energiesystem des Landes und unterstützt die weitere Entwicklung des Industriehafens. Die Leitung HYOS ist zugleich Teil der Nord-Süd-Achse des künftigen Wasserstoff-Kernnetzes: Lubmin bildet dabei einen zentralen Startpunkt – als zukünftiger Import-, Produktions- und Offshore-Anlandungsknoten für Wasserstoff. Die Verbindung erschließt insbesondere die Industriestandorte in Brandenburg und Sachsen-Anhalt und wird schrittweise nach Ost- und Süddeutschland erweitert sowie mit weiteren Leitungen des Wasserstoff-Kernnetzes verbunden.
Für Mecklenburg-Vorpommern hat das Projekt besondere Bedeutung. Das Land positioniert sich als Erzeugungs- und Importstandort für Wasserstoff sowie als Drehscheibe im Ostseeraum. Die Pipeline schafft die Voraussetzungen für Abnahme, Transport und Vermarktung erneuerbaren Wasserstoffs aus und in Mecklenburg-Vorpommern. Nach der aktuellen Kernnetzplanung ist HYOS derzeit die einzige Verbindung des Landes mit dem übrigen Wasserstoff-Kernnetz – und damit ein entscheidendes Element, um erneuerbare Energie künftig in Form von Wasserstoff abzutransportieren. Das Land fördert die regionale Entwicklung des Energiehafens NordOst im Rahmen des Regionalbudgets 2024–2027.
Der Standort Lubmin wird gemeinsam mit der Initiative „EnergieHafen NordOst“ des Vereins Industrieparkentwicklung Lubmin e. V. (VIL) gezielt weiterentwickelt. Der Verein bündelt die Interessen der ansässigen Unternehmen, um die Standortinfrastruktur koordiniert auszubauen. Dazu zählen unter anderem die Erschließung gemeinsamer Synergien wie etwa bei Meerwasserversalzung oder Brandschutz, eine abgestimmte Bedarfsplanung bei Strom und Wasser sowie die gemeinsame Ansprache von Fördermöglichkeiten. Auch für die kommunale Wärmeversorgung in der Region kann das Projekt perspektivische Bedeutung haben.







