Ohne Lösung für Arbeitskräfteproblem bald kein Handwerk mehr im ländlichen Raum

Zum vierten Mal lud die Wirtschaftsförderung Mecklenburgische Seenplatte GmbH (WMSE) – diesmal gemeinsam mit der Stadt Woldegk – am 10.05.2023 zur MSEregional. Von 9.30 bis 12.00 Uhr nutzten 13 UnternehmerInnen der Windmühlenstadt, MitarbeiterInnen der Stadtverwaltung und der WMSE ein lockeres Businessfrühstück im Rathaussaal der Stadt Woldegk zum Austausch und Kontakt.

Schwerpunkt der Diskussion wurde sehr schnell das alles beherrschende Thema Fach- und Arbeitskräftemangel. Die Problematik, wie junge Menschen von einer Ausbildung im ländlichen Woldegk begeistert, wie diese überhaupt erreicht werden können über die Frage nach Unterstützung ausbildender Unternehmen hinsichtlich zusätzlicher Ausbildungskosten wie Fahrt- und Berufsschulkosten bis hin zur Ansprache und Gewinnung von Arbeits- und Fachkräften auch aus dem Ausland bestimmten die Diskussion. Denn – und da waren sich die anwesenden UnternehmerInnen einig – wenn hier keine schnelle Lösung gefunden wird, wird das Handwerk im ländlichen Raum in wenigen Jahren extrem ausgedünnt sein.

Als einen möglichen schnellen Ansatz appellierte Woldegks Bürgermeister Dr. Ernst-Jürgen Lode an die Unternehmen, verstärkt den Kontakt zur Wilhelm-Höcker-Schule Woldegk zu suchen, eine anerkannte MINT-Schule. Geplant sei von der Stadt auch, bei den Unternehmen der Stadt wieder einen „Tag der offenen Tür“ für ausbildungsinteressierte SchülerInnen einzuführen.

Angeregt durch den intensiven Austausch mit den Woldegker Unternehmen und den von diesen aufgezeigten Problemen wird die Wirtschaftsförderung des Landkreises eine Übersicht von Fördermöglichkeiten für den Ausbildungsbereich zusammenstellen. Desweiteren soll eine Erhebung unter den Unternehmen aufzeigen, wie die aktuelle Personal- und damit Unternehmenssituation aussieht und wie groß der Handlungsdruck im Personalbereich tatsächlich ist. Eine Übersicht über die Institutionen und Organisationen, die potenzielle Arbeitskräfte mit Migrationshintergrund beraten und unterstützen, ist ebenfalls geplant. Sabine Lauffer, Geschäftsführerin der WMSE, bedankte sich bei den anwesenden UnternehmerInnen für deren Offenheit und zahlreiche Impulse, um die Arbeit der Wirtschaftsförderung noch zielgerichteter auf die skizzierten Bedürfnissen ausrichten zu können. Für die aufgezeigten Probleme würde man versuchen, gemeinsam mit Landkreis- und Landespolitik Lösungsansätze zu finden, sagte Lauffer.

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