Anlässlich des diesjährigen Fachforums des Landesverbandes Erneuerbare Energien auf der MeLa in Mühlengeez am 13.09.2025 betont Klimaschutz- und Agrarminister Dr. Till Backhaus die Rolle einer klugen und ausgewogenen Mischung der erneuerbaren Energien für eine klimaneutrale Zukunft: „Aktuell stammen 82,3 Prozent der Stromerzeugung in MV aus erneuerbaren Energien. 15,7 Prozent davon stammen aus Biomasse. Im Land sind 545 Biogas- Biomethananlagen mit einer Leistung von 356 MV in Betrieb. Für mich ist klar, dass Biogas als flexibler und speicherbarer Energieträger Wind und Photovoltaik sinnvoll ergänz und daher auch in Zukunft unverzichtbar für den Energiemix ist. Doch ohne politische Nachjustierung droht laut Expertenaussagen der Hälfte der Anlagen bis 2031 das Aus. Die Ausschreibungsvolumina müssen ausgeweitet und Übergangsregelungen gefunden werden, die den Betreibern Perspektiven garantiert. Bund und EU müssen hier schnell Lösungen finden“, so Backhaus.
Natürlich gehöre zum Ausbau der erneuerbaren Energien auch die Photovoltaik, erklärt der Minister. „Machen wir uns nichts vor: Allein mit PV-Anlagen auf Dächern werden wir die Klimaziele nicht erreichen. Daher ist Freiflächen-PV für den Energiemix ebenfalls unverzichtbar. Limitierender Faktor aber ist der Flächenverbrauch. 2021 hat der Landtag den Weg zur breiten Nutzung von Freiflächen-PV freigemacht. Doch das 5.000 ha Kontingent wird bereits in diesem Jahr erschöpft sein. Es liegen Anträge für insgesamt 13.000 ha vor. Eine Aufstockung zu denselben Konditionen erscheint mir aber nicht sinnvoll. Denn PV-Anlagen brauchen keine guten Böden, um darauf zu stehen. Die guten Böden brauchen wir weiterhin für die landwirtschaftliche Nutzung. Perspektivisch muss die Errichtung von FF-PVA nach raumordnerisch sinnvollen Aspekten geregelt werden, die Nutzungskonflikte ausschließen“, erklärt der Minister.
Konfliktpotential habe die Energiewende bereits auf dem Gebiet der Windenergie hervorgebracht, gibt der Minister zu bedenken:„Derzeit sind 1.828 Windenergieanlagen in MV in Betrieb – weitere 1.414 sind beantragt – und, überspitzt gesagt: Um nahezu jede einzelne gab oder gibt es Streit, weil die Bürgerinnen und Bürger im ländlichen Raum zwar die Beeinträchtigung erleben, aber keinen Nutzen erfahren. Mit der Neufassung des Bürgerbeteiligungsgesetzes soll sich das ändern. Wir wollen damit die Akzeptanz von Wind – und Solaranlagen fördern und den Ausbau der regionalen Wertschöpfung durch die finanzielle Beteiligung von Gemeinden und Bürgern sichern. Dadurch erhoffe ich mir auch eine Beschleunigung des Ausbaus der erneuerbaren Energien im Land“, so Klimaschutzminister Backhaus abschließend.