Unter dem Motto „Gemeinsam für die Moore in Mecklenburg-Vorpommern“ fand am 02.05.2024 im mecklenburgischen Malchin die Auftaktveranstaltung für die MoorAgentur Mecklenburg-Vorpommern und die neuen Moorschutzbeauftragten bei den Wasser- und Bodenverbänden (WBV) statt. Damit wird die erforderliche Expertise für Moorschutzmaßnahmen gebündelt und zu den Akteuren vor Ort in die Fläche gebracht.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke und Elisabeth Aßmann, Staatssekretärin im Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern, übergaben dazu Fördermittelbescheide über 3,5 Millionen Euro (BMUV) und 3,6 Millionen Euro (MV) an Daniela Degen-Lesske, Geschäftsführerin der Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern GmbH für die MoorAgentur MV sowie an Malte Skau, stellvertretender Vorstand des Landesverbandes der Wasser- und Bodenverbände MV.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Intakte Moore sind natürliche Klimaschützer, sie speichern Kohlenstoff und sind ein einzigartiger Lebensraum für zahlreiche, auch seltene und bedrohte Arten. Entwässerte Moore wiederzuvernässen, die Bewirtschaftung auf nassen Moorböden zu ermöglichen und wirtschaftlich zu machen, das sind die zentralen Aufgaben für die nächsten Jahre. Dafür vor Ort gezielt Beratung und Unterstützung breit in die Fläche zu bringen, ist ein wesentlicher Baustein, um natürlichen Klimaschutz voranzubringen. Das unterstützen wir von Bundesseite aus mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz. Denn wir brauchen intakte Moore, um unsere Ziele für Klimaschutz und Biodiversität zu erreichen.“
Staatssekretärin Elisabeth Aßmann ergänzte: „Mecklenburg-Vorpommern ist eines der moorreichsten Bundesländer Deutschlands. Rund ein Drittel der Treibhausgasemissionen unseres Bundeslandes kommen aus unseren entwässerten Mooren. Daher ist es nur folgerichtig, beim Klimaschutz genau hier anzusetzen. In MV gibt es 27 eigenständige, in einem Landesverband organisierte Wasser- und Bodenverbände, die unter anderem für die Unterhaltung und Pflege von Gewässern und der dazugehörenden wasserwirtschaftlichen Anlagen zuständig sind. Die Wiedervernässung von Mooren dient ja auch der Verbesserung des Wasserrückhalts in der Landschaft. Die Wasser- und Bodenverbände und die MoorAgentur MV sind hierfür wichtige Schnittstellen. Daher unterstützen wir mit den neu geschaffenen Kapazitäten die Anbahnung und Umsetzung dieser Maßnahmen. Das sind wichtige Meilensteine, um die Klimaschutzziele unseres Bundeslandes zu erreichen.“
Daniela Degen-Lesske Geschäftsführerin der Landgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern mbH für die MoorAgentur MV: „Wir freuen uns, dass ergänzend zu unserem Paludi-Pilotprojekt die MoorAgentur MV ihre Tätigkeit aufnimmt. Sie soll als Beratungsstelle für Fragen zur Finanzierung und zu neuen Bewirtschaftungsformen fungieren. Bei der Landgesellschaft sind eine ganze Reihe naturschutzfachlicher Vorhaben angesiedelt, die überwiegend in unserer Außenstelle Greifswald bearbeitet werden. Als anerkannte Flächenagentur übernehmen wir bereits seit vielen Jahren in sämtlichen Naturräumen des Landes vielfältige Projekte, beispielsweise Kompensationsmaßnahmen und Ökokonten, die unsere Fachleute erfolgreich umsetzen, vermarkten und nachhaltig pflegen. Auch unser Pilotvorhaben für Paludikultur, das wir als Verbundvorhaben mit der Universität Greifswald umsetzen, ergänzt diese Natur- und Klimaschutzmaßnahmen sinnvoll.“
Die MoorAgentur MV ist als Schnittstelle zwischen Praxis, Verwaltung und Wissenschaft für Moorschutzfragen bislang bundesweit einzigartig. Eine der wesentlichen Aufgaben der Modellagentur ist es, über zentrale Fragestellungen zu informieren, den verschiedenen Akteuren beratend mit Fachexpertise zur Seite zu stehen und diese miteinander zu vernetzen. Auf der heutigen Auftaktveranstaltung im „Wasserwerk der Zukunft“, zu der über 65 Gäste als Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Institutionen des Bundes und des Landes, aus Verbänden und Naturschutzorganisationen gekommen waren, stand neben einer Diskussionsrunde ein Besuch von Moorflächen nahe der Stadt Malchin auf dem Programm. So kamen neben den neuen Akteuren unterschiedliche Beteiligte aus der Region Malchin und dem ganzen Land zu Wort.