Baltic Sea Business Day: Grenzüberschreitende Zusammenarbeit der Ostseeanrainer

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Am 22.09.2022 fand in der Rostocker Stadthalle der „Baltic Sea Business Day – Unternehmertag 2022“ statt. Die Konferenz unter dem Motto „Werde Sie Teil eines neuen Netzwerkes“ dient der Vernetzung und dem fachlichen Austausch vor allem zwischen Unternehmen aus Ostseeanrainerstaaten. Eröffnet wurde der Tag durch Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, die betonte, ein Netzwerk im Ostseeraum schaffen zu wollen für Wirtschaft und Wissenschaft, für Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen“.

Eine gute Grundlage dafür sind die Kontakte MVs in den Ostseeraum, betonte die Regierungschefin: „Seit vielen Jahrzehnten pflegt M-V vertrauensvolle Partnerschaften nach Polen, Skandinavien und im Baltikum. M-V liegt inmitten des Ostseeraums, ist fest verankert in der Europäischen Union. Seit mehr als 30 Jahren bringt sich M-V intensiv in die Zusammenarbeit im Ostseeraum ein. Wir sind verbunden durch regionale Partnerschaften z.B. mit den Wojewodschaften Pommern und Westpommern, oder mit der Region Südwestfinnland, durch mehr als 100 kommunale Partnerschaften allein mit Polen, Dänemark und Schweden.“

Die Ministerpräsidentin verwies auch auf die wirtschaftlichen Kontakte: „Fünf Länder der Ostseeanrainer sind in den Top10 unserer wichtigsten Außenhandelspartner. Viele Unternehmen aus M-V haben Verbindungen zu den Ostseeanrainerstaaten, vor allem in der Hafenwirtschaft und Logistik, in der Tourismus- und Gesundheitswirtschaft. Wir sind überzeugt: Der Ostseeraum im Zentrum Europas birgt enorme Chancen und Potenziale.“

„Die besondere Lage unseres Landes im Ostseeraum ist mit engen Verbindungen zu den Metropolregionen Hamburg, Berlin, Malmö/Kopenhagen und Stettin ein Standortvorteil für M-V. Die räumliche Nähe von Unternehmen und Arbeitskräften im Ostseeraum schafft spezifische Bedingungen für die Entwicklung von Netzwerken. Chancen bietet dabei vor allem auch die Gesundheitswirtschaft“, sagte der Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Reinhard Meyer vor Ort.

Wenn es um die Internationalisierung der Gesundheitswirtschaft geht, wird der Blick vor allem auch auf unmittelbare Nachbarn gerichtet. „Die Branche der Gesundheitswirtschaft kann ihr Wachstumspotenzial besonders gut ausschöpfen, wenn sie sich noch stärker ostseeraumweit vernetzt und ihre Aktivitäten entsprechend abstimmt. Kooperation und Vernetzung sind der Schlüssel, um die Zusammenarbeit weiter auszubauen. Sie setzt wichtige Impulse für das Vorantreiben des Innovationsraums Ostsee. Länderübergreifend werden Projekte gemeinsam von Unternehmen, Kliniken, Hochschulen und Clustern aus der Gesundheitswirtschaft entwickelt und umgesetzt, um das bestehende Know-how gemeinsam für die wissenschaftliche und wirtschaftliche Verwertung einzusetzen. Das bringt die Region als Ganzes voran“, so Meyer weiter. Darunter sind beispielsweise jüngst abgeschlossene Projekte wie die Verbesserung der Innovationsbereitschaft und Vermittlung von digitalen Kompetenzen in Gesundheitsberufen oder die Kommerzialisierung von Biomarkern. Die Projekte wurden für das Land durch die BioCon Valley® GmbH, dem Netzwerk der Gesundheitswirtschaft für Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt.

Gesundheitswirtschaft ist gefragte Branche – Exportgeschäft ausbauen
Die Gesundheitswirtschaft hat vor dem Hintergrund der Pandemie weltweit zunehmend an Bedeutung gewonnen. „Selbst im Pandemiejahr 2020 generierte die Branche in Mecklenburg-Vorpommern eine Wertschöpfung im Umfang von 6,1 Milliarden Euro. Jeder fünfte Erwerbstätige arbeitet in einem Unternehmen der Gesundheitswirtschaft (20,8 Prozent gegenüber 17,0 Prozent deutschlandweit). Mehr als jeder siebte Euro an Bruttowertschöpfung entsteht in der Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Meyer. Insgesamt arbeiten 156.000 Erwerbstätige in der Branche. Auch der Anteil der Branche an der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung liegt in MV mit 14,4 Prozent höher als im Bundesdurchschnitt (deutschlandweit: 12,2 Prozent). „Die Gesundheitswirtschaft gilt als besonders innovativ, zukunftsträchtig und wachstumsfreudig. Nachholbedarf besteht im Exportgeschäft. Hier denke ich beispielsweise auch an den Bereich der Medizintechnik. Hier gibt es eine große Bandbreite von Produkten und Verfahren. Wir müssen international stärker auf heimische Produkte aufmerksam machen“, sagte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer abschließend. Der Exportbereich liegt bei 4,0 Prozent Anteil an der Gesamtwirtschaft in M-V, bundesweit liegt der Exportanteil der Gesundheitswirtschaft bei 9,7 Prozent.

(Quelle Zahlen: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) (2022): Gesundheitswirtschaft – Fakten & Zahlen. Länderergebnisse der Gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung, Daten 2020.)

PM/WM
PM/STK

 

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