Erneuerbare Energien: Mehr Akzeptanz durch gezielte Steuerung

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Mit dem Ziel, die regionale Wertschöpfung in Mecklenburg-Vorpommern zu stärken, die Strompreise zu senken und die gesell­schaftliche Akzeptanz zu erhöhen, setzt M-V auf den gezielten und verantwortungsvoll ausgesteuerten Ausbau der Erneuerbaren Energien. Das Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit setzt dabei auch auf neue Instrumente. Der Rahmen für eine zukunftsfähige und systemintegrierte Entwicklung der Erneuer­baren Energien soll auf Bundes- und Landesebene weiterentwickelt werden.

„Die Erneuerbaren Energien sind eine tragende Säule unserer Energieversorgung und bieten enorme Chancen für die wirtschaft­liche Entwicklung in M-V. Um dieses Poten­tial voll zu heben, braucht es klare Regeln, faire Beteiligung und netzverträgliche Planung – für die Menschen vor Ort und für die Unternehmen in unserem Land“, erklärt Dr. Wolfgang Blank, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit M-V.

Der Rahmen für den Ausbau der Erneuerbaren Energien muss weiterentwickelt werden

Im Mittelpunkt steht die vollständige Integration in ein stabiles, kosteneffizientes Gesamtsystem – nicht mehr allein die Förderung der Energieerzeugung. Vorrang muss die Wertschöpfung vor Ort haben. Dafür braucht es:

  • einheitliche Regeln beim Netzanschluss,
  • den netzdienlichen Ausbau, auch von Speichern,
  • neue Instrumente zur Beteiligung von Stromerzeugern an Infrastrukturkosten.

„Wir wollen eine Energiewende, die funktioniert – wirtschaftlich, sozial und technisch tragfähig“ betont Minister Dr. Blank. Dafür brauche es jetzt intelligente Anpassungen. Zugleich müsse das Zusammenwirken aller Akteure im Sinne der Sektorenkopplung gestärkt werden.

Neue Bundesratsinitiativen aus Mecklenburg-Vorpommern geplant

Das Wirtschaftsministerium bereitet mehrere Initiativen für den Bun­desrat vor, um auf Bundesebene Weichen für ein Energiesystem zu stellen, das Wertschöpfung in M-V, Erzeu­gung, Netz und Speicher ganzheitlich denkt. „Die Menschen vor Ort müssen spürbar profitieren – durch Beteiligung, Wertschöpfung und bezahlbare Energiepreise. Deshalb wollen wir in M-V die Energiewende aktiv gestalten – im Land und im Bund“, so Wirtschaftsminister Dr. Wolfgang Blank.

Diese Leitplanken sollen insbesondere der Steigerung der breiten gesellschaftlichen Akzeptanz für den weiteren Ausbau der Erneuer­baren Energien dienen. Das Wirtschaftsministerium setzt dabei unter anderem auf folgende Maßnahmen:

Regionale Wertschöpfung stärken

Erneuerbare Energien bieten große Chancen für die wirtschaftliche Entwicklung M-Vs. Entscheidend ist, dass Wertschöpfung vor Ort entsteht – mit dem Ausbau von Infrastruktur, durch lokale Nutzung und durch die Integration von Speichern. Wo der Strom erzeugt wird, soll er auch genutzt oder gespeichert werden – das entlastet die Netze, senkt Kosten, erhöht die regio­nale Wertschöpfung und stärkt den ländlichen Raum.

Menschen vor Ort beteiligen

Das Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit erarbeitet die Neufassung des Bürger- und Gemeindenbeteiligungs­gesetz (BüGemG). Kommunen und Bürgerinnen und Bürger wer­den damit einfacher und stärker vom Betrieb von Wind- und Solar­anlagen profitieren.

Strompreise reduzieren

Ein zentrales Anliegen des Wirtschaftsministeriums M-V ist die Ent­lastung von privaten Haushalten und Unternehmen bei den Strom­preisen. Dazu werden mehrere Ansätze verfolgt:

  • Umsetzung der im Koalitionsvertrag geplanten Entlastung von mindestens 5ct/kWh
  • Vermeidung von Abregelung und Redispatchkosten, Systemkostenbeteiligung für Erzeuger, kombiniert mit An­reizen für Speicherung und Verbrauch vor Ort
  • Baukostenzuschüsse für Netzausbau

Verlässliche Abstandsregelung auch beim Repowering

Das Wirtschaftsministerium M-V wird landesrechtliche Regelungen initiieren, nach denen künftig auch beim Repowering von Windener­gieanlagen ein Mindestabstand von 1.000 Metern zu Baugebieten (bei Splittersiedlung: 800 m) gilt. Das schafft Transparenz, Plan­barkeit und Rücksichtnahme im Sinne eines ausgewogenen Aus­baus.

„Wildwuchs“ beenden

Für Regionen wie Westmecklenburg, in denen aktuell der Zubau von Windenergieanlagen außerhalb bestehender Flächenpla­nungen erfolgt, strebt das Wirtschaftsministerium eine Lösung an. Die dafür geplante Bundesratsinitiative zur Änderung des Bauge­setzbuches sieht vor, dass die Privilegierung von Windenergie­anlagen im Außenbereich (§ 35 BauGB) bereits mit dem Beschluss des Regionalen Planungsverbandes entfällt, nicht erst mit dem Inkrafttreten der Rechtsverordnung. „Wir wollen Wildwuchs von Windenergieanlagen beenden und die Steuerungsfähigkeit der Regionalplanung sichern – das ist entscheidend für die Akzeptanz und einen geordneten Ausbau“, betont Dr. Wolfgang Blank.

M-V bringt Vorschläge in Energieministerkonferenz und Bundesrat ein

Mit den beschriebenen Maßnahmen will M-V gezielt Impulse für die kommende Energieministerkonferenz und den Bundesrat setzen – mit dem Ziel, zentrale Weichenstellungen für ein zukunftsfähiges, sozial gerechtes und regional verankertes Energiesystem auch auf Bundesebene rechtlich zu verankern.

Energieministerkonferenz vom 21. bis 23.05.2025 in Rostock-Warnemünde

M-V ist Gastgeber der Energie­ministerkonferenz (EnMK) 2025. Die Konferenz unter Vorsitz von Wirtschaftsminister Dr. Wolfgang Blank findet vom 21. bis 23.05.2025 in Rostock-Warnemünde statt. Sie ist das zentrale Forum für die energiepolitische Abstimmung der Bundesländer.

PM/WM

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