Seit 2020 erarbeiten die Fernleitungsnetzbetreiber (FNB Gas) das deutsche Wasserstoff-Kernnetz, welches bis 2032 umgesetzt werden soll und damit die bundesweite Wasserstoffinfrastruktur der nächsten Jahrzehnte festlegt.
„Mit dem veröffentlichten Planungsstand haben wir nun den ersten Aufschlag für die zukünftige landes- und bundesweite Wasserstoffinfrastruktur. Die von M-V vorgeschlagenen Nord-Süd-Stränge wurden berechtigterweise aufgenommen. Diese stellen sicher, dass der in M-V importierte und produzierte Wasserstoff abtransportiert werden kann. Positiv zu bewerten ist, dass die von M-V ebenfalls vorgeschlagene Ost-West-Verbindung Rostock-Lubmin ebenso in den Planungsstand aufgenommen wurde. Die Verbindung zweier wesentlicher Import- und Produktionsstandorte schafft Versorgungssicherheit und gleichzeitig die Möglichkeit für den Anschluss eines potentiellen Verteilnetzes für Wasserstoff, welches das Ansiedlungspotential von Unternehmen wesentlich erhöht. Aus Sicht des Landes muss zudem das Ziel sein, selbst möglichst viel Wasserstoff zu nutzen“, fasste Wirtschafts- und Infrastrukturminister Reinhard Meyer den aktuellen Planungsstand zusammen.
„Abzuwarten bleibt, ob die ebenfalls von M-V vorgeschlagene weitere Ost-West-Verbindung aufgenommen wird. Eine weitere Verbindung im Süden des Landes ist nicht nur für M-V wichtig, sondern würde ebenfalls die Versorgungssicherheit nach Westen (Bremen/Niedersachsen) garantieren“, führte Wirtschafts- und Infrastrukturminister Reinhard Meyer weiter aus.
Forderungen aus MV
Grundlage für die Wasserstoffnetzplanung sollten nicht allein die bisherigen Energiebedarfe sein, sondern die in Zukunft zu erwartenden Bedarfe. Insbesondere muss es den Erzeugungs- und Importbundesländern, die einen wesentlichen Beitrag zur Wasserstoffversorgung Gesamtdeutschlands leisten, ermöglicht werden, auch die eigenen, lokalen Wasserstoffbedarfe durch entsprechende Ausspeisepunkte des Wasserstoffnetzes decken zu können. Dabei sind auch künftige Bedarfe durch Ansiedlungen zu berücksichtigen. Durch eine diversifizierte und ausreichend dimensionierte Import- und Leitungsinfrastruktur muss zukünftig grüner Wasserstoff sicher bereitgestellt werden. Die Anbindung der Seehäfen an das Kernnetz wäre somit ein entscheidender Faktor und würde außerdem der hohen regionalen Nachfrage durch die dort bereits angesiedelte Industrie Rechnung tragen. Infolge der Seehäfen-Anbindung wäre eine maßgebliche Sicherstellung der Wasserstoffverfügbarkeit auf nationaler Ebene aufgrund der verschiedenen Einspeisepunkte gleichzeitig gesichert.
Weiterführende Informationen zum aktuellen Planungsstand: https://fnb-gas.de/wasserstoffnetz-wasserstoff-kernnetz/