Die Ernährungswirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Die zunehmende Bürokratie stellt Unternehmen vor administrative Hürden, während gleichzeitig regionale Lebensmittel-Marken gefördert und gestärkt werden müssen. Diese Themen stehen im Mittelpunkt des 8. Norddeutschen Ernährungsgipfels 2025, der am 22.07.2025 durch Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit Mecklenburg-Vorpommern, Jochen Schulte in Warnemünde eröffnet wurde.
Der Ernährungsgipfel, organisiert durch die Marketinggesellschaft der Agrar- und Ernährungswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern e.V. (AMV) und dem pro agro – Verband zur Förderung des ländlichen Raumes in der Region Brandenburg-Berlin e.V., widmet sich mit rund 200 Teilnehmern aus Wirtschaft, Handel, Politik und Verwaltung, Kammern, Verbänden und Medien praxisnahen Lösungsansätzen, um bürokratische Prozesse zu vereinfachen und Strategien zur Förderung regionaler Marken zu erarbeiten. Der Austausch zwischen Wirtschaft, Handel, Politik und weiteren Akteuren ist dabei ein zentraler Bestandteil der Veranstaltung. Gemeinsam sollen zukunftsweisende Wege gefunden werden.
Der Norddeutsche Ernährungsgipfel ist als eine der wichtigsten Branchenveranstaltungen im Norden etabliert. Er bietet eine Plattform für aktiven Austausch, Wissenstransfer und gesellschaftliches Miteinander.
„Die Ernährungswirtschaft ist eine zentrale Säule unserer Wirtschaft – die mittelständischen Unternehmen in der Ernährungswirtschaft stehen für Qualität, regionale Identität und Innovationskraft“, erklärte Schulte in seinem Grußwort. „Gerade in herausfordernden Zeiten ist es wichtig, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen und regionale Wertschöpfungsketten zu stärken.“
Die Ernährungswirtschaft bleibt mit 17.200 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von rund 6,3 Milliarden Euro der größte Industriezweig des Landes*. Viele Unternehmen stehen jedoch zunehmend vor Herausforderungen – darunter steigende Kosten, strukturelle Engpässe bei Fachkräften sowie verändertes Konsumverhalten im In- und Ausland. Vertreterinnen und Vertreter der Branche hatten im Vorfeld des Gipfels auf die angespannte Lage aufmerksam gemacht.
Staatssekretär Schulte betonte in diesem Zusammenhang, dass das Land die Anliegen der Unternehmen sehr ernst nehme und konkrete Maßnahmen umsetze: „Wir setzen dort an, wo wir auf Landesebene direkt helfen können – mit Investitionsförderung, Fachkräfteinitiativen und Vereinfachungen in den Verwaltungsverfahren.“ So wird derzeit etwa die Beantragung von Fördermitteln schrittweise digitalisiert, um Unternehmen und Verwaltung gleichermaßen zu entlasten. Parallel wird geprüft, wie sich Dokumentationspflichten und Nachweise im Antragsverfahren sinnvoll weiter verschlanken lassen. Das Land unterstützt die Unternehmen darüber hinaus gezielt bei Investitionen in Energie- und Ressourceneffizienz – etwa der Nutzung von Photovoltaik oder bei der Wärmerückgewinnung.
Ein zentrales Handlungsfeld bleibt die Sicherung von Fachkräften. Das Ministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit arbeitet gemeinsam mit Partnern aus Wirtschaft und Kammern an konkreten Lösungen, um die Branche auch künftig stark aufzustellen.
*Unternehmen mit mehr als 20 Beschäftigten, 2024