08.09.2022: MeLa startet mit rund 800 internationalen Ausstellern

Die Mecklenburgische Landwirtschaftsausstellung, kurz MeLa, ist nach den erschwerten Veranstaltungsbedingungen durch die Corona-Pandemie zurück auf Wachstumskurs. Vom 8. bis 11.09. 2022 präsentieren rund 800 Austeller aus elf Nationen ihre Produkte und Dienstleistungen auf dem Messegelände in Mühlengeez bei Güstrow. Das sind 23 Prozent mehr als im Vorjahr.

MeLa-Highlights
„Auch wenn wir bei den Ausstellerzahlen das Vor-Corona-Niveau noch nicht ganz wieder erreicht haben, erwartet die BesucherInnen eine vielfältige MeLa, wie wir sie kennen. Besonders erfreulich ist, dass die Landtechnik in diesem Jahr wieder mit dabei ist und wir auch Aussteller aus Belgien, Bulgarien, Dänemark, England, Niederlande, Österreich, Polen, Schweden, Slowenien und Ungarn begrüßen dürfen. Weitere Highlights sind die Kinder-MeLa, die Sonderschau MeLa-Gartenträume, die MeLa-Jobbörse, der MeLa-Karrieretag, der Bauerntag und das Fachforum zum Klimaschutz. Darüber hinaus gibt es rund 1.000 Tiere und über 200 Rassen zu bestaunen – darunter das Tier der MeLa, die Punktschecke, vorgestellt von den Rassekaninchenzüchtern“, sagte Agrarminister Dr. Till Backhaus heute bei einer Pressekonferenz in Mühlengeez.

Einziger Wehrmutstropfen: Die Schweinehalter sind in diesem Jahr nicht auf der MeLa vertreten. „Auch wenn ich mir gewünscht hätte, dass die Schweinehalter auf der MeLa einen würdigen Rahmen erhalten, um ihre Leistungen zu präsentieren und auf ihre schwierige wirtschaftliche Lage aufmerksam zu machen, lässt die aktuelle bundesweite ASP-Seuchenlage eine Verbringung der Tiere aus Gründen der Vorsorge nicht zu“, sagte Backhaus weiter.

Lage der Landwirtschaft
Er bezeichnete die Stimmung in der Landwirtschaft als „äußerst angespannt“: „Der schlimmste Teil der Corona-Pandemie schien gerade überwunden, da rollte eine weltpolitische Lage auf uns zu, die wir so nicht kommen sahen und die die internatioanlen Märkte durcheinandergewirbelt hat. Hinzu kommen die Häufung von Wetterextremen und unsichere EU-Auflagen, die eine mittel- oder langfristige Betriebsplanung nahezu unmöglich machen.“

GAP-Strategieplan
Backhaus äußerte in diesem Zusammenhang sein Verständnis für den Unmut der Landwirte: „Viel zu lange hat die Erarbeitung des GAP-Strategieplans gedauert. Und wenn die Länder nicht immer wieder Druck gemacht hätten, hätte es noch länger gedauert. Ich kann auch nicht verstehen, warum Monate vor und nach einer Bundestagswahl nichts passiert, wenn so existenzielle Entscheidungen, wie die Verwendung von Milliardenbeträgen, u.a. für die Ernährungssicherung, auf der Tagesordnung stehen“, krisierte er.

Im September will das Bundeslandwirtschaftsministerium den GAP-Strategieplan erneut bei der Kommission einreichen, informierte Backhaus. Dieser sei dann soweit abgestimmt, dass er ohne weitere Nachfragen im Oktober/November 2022 geehmigt werden kann. „Parallel dazu haben wir auf Landesebenen unsere Richtlinien für die 2. Säule erarbeitet und diese auch intensiv mit den Verbänden abgestimmt. Ich werde auf der MeLa einen Katalog vorstellen, indem all diese Maßnahmen komprimiert dargestellt werden“, sagte er.

Agrarbudget 2023-2027
Für M-V stehen in der Förderperiode 2023-2027 ca. 452,5 Millionen Euro reguläre ELER-Mittel bereit. Hinzu kommen ca. 199,6 Millionen Euro aus Umschichtungsmitteln der 1. Säule. „Was die Finanzausstattung angeht, können wir zufrieden sein. Allerdings wurde ein ganz entscheidendes inhaltliches Ziel verfehlt – nämlich dass die Landwirte ihre Leistungen für sauberes Wasser, gesunde Böden, Artenvielfalt und Klimaschutz tatsächlich honoriert bekommen. Darunter verstehe ich eben nicht nur den Ausgleich von Mehraufwendungen, sondern dass diese Prämien einkommenswirksam werden. Das war immer mein Credo unter dem Motto: Öffentliches Geld für öffentliche Leistungen. Das findet nicht, oder nur in ganz geringem Maße statt“, kommentierte Backhaus.

Prämienverluste
Aus Sicht der Landesforschung stünden den meisten Betrieben keine ausreichenden Möglichkeiten zur Verfügung, um die einkommenswirksamen Prämienverluste durch die Reduzierung der Basisprämie auf 144 Euro bis 153 Euro vollständig zu kompensieren. Durchschnittlich betrachtet könnten die Veränderungen in der GAP zu Einkommenseinbußen von bis zu 100 Millionen Euro pro Jahr in M-V führen. Oder anders gesagt: die Landwirte verlieren ca. 75 Euro pro Hektar.

Bedeutung der Land- und Ernährungswirtschaft
Der Minister stellte abschließend klar: „Für mich ist die Land- und Ernährungswirtschaft eine der wichtigsten Branchen überhaupt, denn sie sichert unser Überleben. Gerade in Krisenzeiten wird deutlich, wie elementar wichtig die sichere Versorgung mit Grundnahrungsmitteln ist. Das Land und die MAZ haben daher zu jeder Zeit an der MeLa festgehalten und sich dafür eingesetzt, dass die Branche die Bühne erhält, die sie verdient.“

PM/LM

Auch interessant …